KONZERT »Michael Prætorius: Polyhymnia Caduceatrix et Panegyrica«

Ensemble Musica Fiata und La Capella Ducale unter Leitung von Roland Wilson/ Foto: Eberhard Zummach

»Michael Prætorius: Polyhymnia Caduceatrix et Panegyrica«

»Polyhymnia Panegyrica – Solennische Friedt- und Freudens-Concert«
Musica Fiata / La Capella Ducale
Leitung: Roland Wilson

PROGRAMM

Eintritt: 22,- € / Schüler frei


Die Sammlung »Polyhymnia Panegyrica – Solennische Friedt- und Freudens-Concert« wurde 1619 im gleichen Jahr wie die »Psalmen Davids« von Heinrich Schütz veröffentlicht und erfuhr im 17. Jahrhundert eine sehr große Verbreitung.
Das einmalige Einbeziehen von Raum und Klang – wobei Lautenchor, Bläserchor und Streicherchor zum Einsatz kommen – sowie die reichlich „in italienischer Manier“ verzierten Solo-Passagen für die Sänger machen den Reiz dieser Werke aus.
Die Mehrchörigkeit ist nicht wie bei vielen Komponisten Selbstzweck, sondern wird von Prætorius meisterhaft in Kombination mit den verschiedenen Instrumentengruppen benutzt, um den Ausdruck des Textes zu intensivieren.
Das Konzertprogramm ist eine Auswahl der besten Stücke der Sammlung.

 

 


Musica Fiata wurde 1976 gegründet als Ensemble für die Aufführung der Musik des 16.und 17. Jahrhunderts auf historischen Instrumenten. Ein ausführliches Studium der Quellen zur Aufführungspraxis, der originalen Instrumente dieser Epoche und ihrer Spieltechniken führte zur Entwicklung einer sprechenden Spielweise und eines charakteristischen Klanges, die selbst die dichtesten Strukturen transparent erscheinen lassen.
Aufgrund ihrer aufregenden und virtuosen Aufführungen wurde Musica Fiata zu führenden Festivals in ganz Europa wie z.B. Musica Antiqua Brügge, Prager Frühling, Kopenhagen Early Music Festival, Oude Muziek Utrecht, Musica Antiga Barcelona, Venice, Ravenna Festival, Jerusalem Festival Israel, Ansbacher Bachwochen , Styriarte Graz, Wratislavia Cantans Breslau,York Early Music Festival, Semana Santa Madrid und Santiago, Trigonale Kärnten, Oslo Church Music Festival, Guido di Arezzo Festival, Musique Ancienne Ribeauvillé eingeladen. Außerhalb Europas gastierten sie in Singapur und Mexico.

La Capella Ducale wurde 1992 von Roland Wilson als Ergänzung zu Musica Fiata gegründet, um eine stilistische Einheit bei größeren Werken zu gewährleisten. Von den Kritikern ist dem Ensemble eine bestechende Leistung sowohl im solistischen als auch im Ensemblebereich attestiert worden. Ebenfalls wird die außerordentliche homogene Verbindung mit dem Instrumentalklang hervorgehoben.
Außer zahlreichen Rundfunk- und Fernsehaufnahmen hat Musica Fiata 45 CDs bei Sony Classical, Deutsche Harmonia Mundi, Pure Classics und CPO eingespielt, wovon mehrere mit internationalen Schallplattenpreisen ausgezeichnet worden sind. Im März 2019 erschien bei Deutsche Harmonia Mundi die neueste CD „In Paradise“ – Musik für die Münchener Fürstenhochzeit 1568 von Lasso, Striggio und Padovano. 2020 erschienen zwei weiter CDs: Matthias Weckmann „Sonaten für das Collegium Musicum“ und „Vespro da Camera“ mit Werken von Monteverdi, Rovetta, Rigatti und Castello.

Die Musik von Michael Praetorius hat eine besondere Rolle im Repertoire von Musica Fiata / La Capella Ducale gespielt. 2017 haben wir die schon auf CD produzierte „Reformationsmesse“ bei mehreren Festivals aufgeführt. Mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Frau Monika Grütters, wurde die Messe beim Festival „Song of our Roots“ in Jaroslaw (Polen) aufgeführt. Das Konzert ist in zahlreichen europäischen Ländern im Rundfunk gesendet worden.
Süddeutsche Zeitung zur „Messe zum Reformationsfest Dresden 1617“, mit Musik von Michael Praetorius: „Sie haben vor Jahrzehnten jene Klangpracht wieder zum Sprechen gebracht. Was sie jetzt – gereift, aber nicht gealtert – daraus machen, verschlägt einem die Sprache.“

Roland Wilson studierte Trompete an dem Royal College of Music, London. Aufgrund seines Interesses für die Musik des 16. und 17. Jahrhunderts, fing er an, autodidaktisch Zink zu lernen und ging zu weiteren Studien an das Koninklijke Konservatorium in Den Haag. Als Gründungsmitglied und Leiter von Musica Fiata hat er bei führenden Festivals in ganz Europa gespielt und war häufig Gast bei anderen renommierten Ensembles. Seine musikalischen Aktivitäten zentrieren sich jetzt um Musica Fiata und La Capella Ducale und schließen Forschung von Aufführungspraxis und eigene Editionen von bisher unbekannten Werken ein. Seine Arbeit wird auf zahlreichen CDs bei Sony Classical, Deutsche Harmonia Mundi, CPO und Pure Classics dokumentiert. In den letzten Jahren arbeitete er überwiegend als Dirigent von Barockmusik von Gabrieli bis Bach und Vivaldi. Seine Aufführungen sind gekennzeichnet durch ihre Kombination von historischer Genauigkeit mit künstlerischer Inspiration. Seine hervorragenden Kenntnisse der Musik des 17. Jahrhunderts haben es ihm ermöglicht, viele unvollständig überlieferten Werke von Komponisten wie Heinrich Ignaz Franz Biber, Samuel Scheidt, Giovanni Valentini, Dietrich Buxtehude, Giovanni Gabrieli und Heinrich Schütz stilecht zu rekonstruieren. Nebenbei baut er Rekonstruktionen historischer Zinken.